Über Jahrhunderte waren Brände nicht nur Katastrophen die Häuser und Höfe hinwegrafften, sondern denen ganze Orte und Stadtteile zum Opfer fielen.
Es gab weder Telefone noch Sirenen, daher war eine rechtzeitige schlagkräftige Hilfe kaum möglich. Der Feueralarm wurde durch Läuten der Kirchenglocken und später auch durch zusätzliche Hornisten, ausgelöst. Jeder der helfen konnte, rannte mit einem Kübel zum Brandplatz. Dort wurden Menschenketten gebildet, die das Wasser mit dem Wasserkübel zum Brandherd beförderten.
Die ersten hölzernen Kastenspritzen, obwohl sie durch Wassereimer mit Löschwasser versorgt werden mussten, waren schon ein erheblicher Fortschrift. Erst mit der Handdruckspritze und Schlauchsystem konnte die Brandbekämpfung erheblich verbessert werden. Schließlich war das der Anfang einer organisierten Brandbekämpfung und es entstanden nach und nach die Freiwilligen Feuerwehren. Die Gründung und den Werdegang unserer Freiwilligen Feuerwehr in Franking entnehmen sie bitte dem folgenden Chronikbericht.
Am 26. Feber 1905 fand unter dem Vorsitz des Herrn Obmannes des Feuerwehr-Bezirksverbandes Wildshut, Josef Pointner, eine konstituierende Versammlung bezüglich Gründung einer Feuerwehr in Franking statt.
Zum Hauptmann wurde Herr Jakob Niedermüller, Wirt und Gemeindevorsteher in Franking gewählt. An der Versammlung nahmen ungefähr 30 Männer teil. Zum Hauptmann-Stellvertreter und Kassier Herr Matthäus Pfaffinger, Bauer in Buch, Spritzenmeister Herr Matthäus Romstötter, Bauer in Neuhausen, Spritzenmeister Stellvertreter Johann Zenz, Bauer in Eggenham, Zugsführer der Steigerabteilung Thomas Demmel, Zimmermann in Pimbach, Zugsführer Stellvertreter Ludwig Renzl, Zimmermann in Eggenham, Schriftführer und Zeugwart Johann Wittenberger, Lehrer in Franking, aufgestellt.
Nach der Wahl wurde Herrn Pointner der Dank ausgesprochen für die einstündige Belehrung betreffend Gründung und Wesen der Feuerwehr. Nach einigen Tagen wurden die gestempelten Satzungen der Feuerwehr in Franking nach Linz an die h.k.k. Stadthalterei gesendet und am 6. März 1905 mit Zahl 4754 wurden sie bescheinigt.
Nun fand am 9. April laufenden Jahres unter dem nochmaligen Vorsitz des Bezirksverbands Obmannes die 1. Generalversammlung der freiwilligen Feuerwehr in Franking statt. Da 2 Mitglieder die Stellvertreter waren nicht erschienen beziehungsweise ausgetreten waren, wurde nochmal eine Wahl durchgeführt. Es wurden 2 Stellvertreter und 2 Hornisten gewählt, Mehlhart Johann für Eisengöring und Birgmann Franz für Holzöster.
Gründungsfunktionäre |
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Hauptmann: | Jakob Niedermüller, Gemeindevorsteher und Wirt, Franking 4 |
Stellvertreter und Kassier: | Matthäus Pfaffinger, Bauer in Buch 7 |
Schriftführer und Zeugwart: | Johann Wittenberger, Lehrer in Franking |
Spritzenmeister: | Matthäus Romstötter, Bauer in Neuhausen 6 |
Stellvertreter: | Franz Seidl, Wagner in Franking |
Zugsführer der Steigerabteilung: | Thomas Demmel, Zimmermann in Pimbach |
Stellvertreter: | Georg Hofmann, Söldner in Holzöster |
Steiger: | Johann Gebetshammer, Tischler in Holzöster und |
Alois Schneiderbauer, Binder in Franking |
Der Jahresbeitrag wurde mit einer Krone festgesetzt, der Jahresbeitrag der unterstützenden Mitglieder mit 2 Kronen.
Bis zum 9. April des ersten Jahres wurde 22mal ausgerückt und zwar nach allen Haupt- und Nebenweltgegenden. Eching, Ostermiething, Tarsdorf, Geretsberg, Maxdorf, Gemeinde Lamprechtshausen - Land Salzburg.
Thomas Demmel und Franz Birgmann waren fast allemal bei den Ausrückungen. Der Obmann der Bezirks Assekuranz Wildshut Valentin Maier überbrachte am 4. April des ersten Jahres 100 K zur Unterstützung der Feuerwehr in Franking.
Jedes Mitglied leistete dem Feuerwehr Hauptmann durch Handschlag seine Angelobung und verpflichtete sich wenigstens ein Jahr sich der Feuerwehr zu widmen.
Funktionäre seit Gründungen der Freiwilligen Feuerwehr Franking:
Kommandanten: |
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26.02.1905 | bis | 31.12.1920 | Niedermüller Jakob Gastwirt Franking 4 |
31.12.1920 | bis | ca.Jan.1940 | Birgmann Franz Schumacher Holzöster 19 |
ca.Jan.1940 | bis | 22.12.1946 | Hochradl Josef Landwirt (Huber) Eggenham 7 |
22.12.1946 | bis | 20.01.1950 | Birgmann Franz Schumacher Holzöster 19 |
20.01.1950 | bis | 19.12.1964 | Hofmann Johann Zimmermann Holzöster 41 |
19.12.1964 | bis | 06.11.1967 | Lindner Rudolf Landwirt (Schipfl) Neuhausen 10 |
17.12.1967 | bis | 22.04.1979 | Hofmann Johann Zimmermann Holzöster 41 |
22.04.1979 | bis | 02.06.1998 | Hintermayr Josef Kaufmann Holzleithen 1 |
02.06.1998 | bis | 19.04.2008 | Ing. Schnitzinger Johann techn. Angest. Holzleithen 9 |
19.04.2008 | bis | 27.04.2013 | Schnitzinger Johann Landwirt Neuhausen 8 |
27.04.2013 | bis | derzeit | Ing. Schnitzinger Martin, techn. Angest. Franking 78 |
Kommandanten–Stellvertreter: |
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26.02.1905 | bis | 31.12.1909 | Pfaffinger Matthäus Landwirt (Graf) Buch 7 |
31.12.1909 | bis | 05.01.1919 | Pfaffinger Franz Landwirt (Wimmer) Buch 8 |
05.01.1919 | bis | ca.Jan.1939 | Loiperdinger Mathias Landwirt (Matheis) Eisengöring 6 |
ca.Jan.1939 | bis | ca.Jan.1940 | Hochradl Josef Landwirt (Huber) Eggenham 7 |
ca.Jan.1940 | bis | 20.01.1950 | Mehlhart Johann Söldner (Beri) Holzöster 6 |
20.01.1950 | bis | 16.12.1951 | Mehlhart Jakob Söldner (Jack) Eggenham 9 |
16.12.1951 | bis | 04.05.1958 | Braunsberger Alois Landwirt (Kirchbauer) Franking 8 |
04.05.1958 | bis | 05.05.1963 | Romstötter Franz Landwirt (Neuhauser) Neuhausen 6 |
05.05.1963 | bis | 17.12.1967 | 1.Stv. Renzl Franz Sekretär Holzöster 50 |
19.12.1964 | bis | 17.12.1967 | 2.Stv. Göpperl Ferdinand Holzöster 9 |
17.12.1967 | bis | 13.05.1973 | Mayr Erwin Gastwirt Franking 4 |
13.05.1973 | bis | 23.04.1978 | Thalbauer Friedrich Chemievorarbeiter Franking 30 |
23.04.1978 | bis | 22.04.1979 | Hintermayr Josef Kaufmann Holzleithen 1 |
22.04.1979 | bis | 02.06.1998 | Eckl Gottfried Mechaniker Franking 21 |
02.06.1998 | bis | 19.04.2008 | Schnitzinger Johann Landwirt Neuhausen 8 |
19.04.2008 | bis | 27.04.2013 | Wolfsöldner Franz Werksarbeiter Eggenham 29 |
27.04.2008 | bis | derzeit | Schnitzinger Johann Landwirt Neuhausen 8 |
Schriftführer: |
26.02.1905 | bis | 27.12.1922 | Wittenberger Johann Lehrer Franking |
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27.12.1922 | bis | 22.12.1946 | Weilbuchner Rudolf Messner Franking |
22.12.1946 | bis | 17.04.1983 | Greul Johann Lehrer Franking 45 |
17.04.1983 | bis | 02.06.1998 | Ing. Schnitzinger Johann techn. Angest. Holzleithen 9 |
02.06.1998 | bis | 19.04.2008 | Manglberger Franz Gemeindearbeiter Holzleithen 10 |
19.04.2008 | bis | 27.04.2013 | Ing. Schnitzinger Martin techn. Angest. Franking 78 |
27.04.2013 | bis | derzeit | Göpperl Michael techn. Angest. Holzöster 9 |
Kassiere: |
26.02.1905 | bis | 31.12.1909 | Pfaffinger Matthäus Landwirt (Graf) Buch 7 |
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31.12.1909 | bis | 27.12.1922 | Romstötter Mathäus Landwirt (Neuhauser) Neuhausen 6 |
27.12.1922 | bis | 22.12.1946 | Kreuzeder Ferdinand Bäcker Franking 6 |
22.12.1946 | bis | 04.05.1958 | Lobendanz Johann Sekretär Holzöster 4 |
04.05.1958 | bis | 17.04.1983 | Loiperdinger Albert Landwirt (Matheis) Eisengöring 6 |
17.04.1983 | bis | 19.04.2008 | Göpperl Alfred Versicherungsvertreter Holzöster 9 |
19.04.2008 | bis | derzeit | Manglberger Franz Gemeindearbeiter Holzleithen 10 |
Bis nach dem zweiten Weltkrieg gab es im Gemeindegebiet von Franking nur natürliche Wasserstellen, Tümpel, kleine künstlich angelegte Teiche, die völlig ungenügend waren. Freilich gab es im Bereich Franking verhältnismäßig selten Brände größeren Ausmaßes und schien der Bedarf für die Handdruckspritzen ausreichend zu sein. Es zeigte sich jedoch auch einige Mal, dass aufgrund von Wassermangel teilweise nur notdürftig geholfen werden konnte.
Die Löschteichsituation änderte sich erstmals nach dem 2. Weltkrieg. Mit der beginnenden besseren Ausrüstung der Feuerwehren wurden auch ergiebige Wasserspender, Löschteiche notwendig. Das Land besann sich und machte umfangreichere Subventionen für den Löschteichbau frei und die Gemeinde nahm als Erhalter der Feuerwehr runde Beträge in den Voranschlag. So wurden im Laufe der Jahre immer mehr Löschteiche, anfangs natürlich noch offen, nicht betoniert, man könnte sagen, bessere Tümpel, versehen mit einer hölzernen Wand errichtet. 1954 zählte man in Franking insgesamt 12 solcher Löschteiche.
Ab dem Jahr 1969 wurden dann nur mehr gedeckte, betonierte Löschteiche gebaut. So ein Teich kam auf 50.000,- bis 60.000,- Schilling, wovon 30% an Subvention von öffentlichen Geldern geleistet wurde. Im Zeitraum zwischen den Jahren 1972 und 1978 wurden Löschteiche für Eisengöring, Eggenham, Franking, Neuhausen, Holzleithen, Dorfibm, Holzöster und Oberfranking gebaut.
So kann die Feuerwehr Franking heute über eine sehr gute Wasserversorgung mit über 40 Hydranten und 8 Löschteichen im Bedarfsfall verfügen. Fast in jedem Dorf der Gemeinde stehen sowohl mehrere Hydranten, ein Löschteich und vielfach auch natürliche Wasserstellen wie Bäche oder auch unser See in Holzöster zur Verfügung.
Es war lt. Chronik erst im Jahre 1939 soweit, dass für die Feuerwehr der erste richtige Spritzenwagen von Josef Klinger Schmiedemeister in Holzöster angekauft wurde. Viele Jahre lang wurden die Fahrzeuge der Feuerwehr wie damals üblich, mit Pferden gezogen. 1958 wurde schließlich eine neue Spritze angeschafft. Geliefert natürlich mit einem Traktor. Hauptverantwortliche für die Bereitstellung des für die Ausrückungen notwendigen Traktors waren Braunsberger Alois, Kirchbauer in Franking sowie Mayr Erwin, Kirchenwirt in Franking. 1977 war es dann endlich so weit. Das erste "richtige" Feuerwehrauto wurde angekauft. Zwar war der "Ford-Transit FK 1250" nicht neu, sondern wurde von der Gemeinde Grödig gebraucht um damalig 15.000,- angekauft, war jedoch der ganze Stolz unserer Feuerwehr. Das Fahrzeug musste natürlich erst ausgerüstet werden. In freiwilligen und kostenlosen Arbeitsstunden abends in der Werkstatthalle von Renzl Adolf wurde die Ausstattung sauber und genau durchgeführt.
Am 25.9.1977 wurde anlässlich des Erntedankfestes das Löschauto schließlich feierlich geweiht. Es rückten alle Vereine aus. Nach der Prozession erfolgte die Weihe und anschließen die Festversammlung, in der der damalige Bezirksfeuerwehrkommandant, OBR. R. A. Rothwangl mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Bis ins Jahr 2004 sollte dieses Fahrzeug immer zuverlässig seinen Dienst verrichten. Nach langwierigen Vorbereitungen und unter vollem Einsatz des Kommandos und der Gemeinde wurde in den frühen 90ern der Ankauf eines neuen, modernen Löschfahrzeuges (LFB) beschlossen. Im Jahre 1994 wurde schließlich unser LFB-A1 bei der Fa. Rosenbauer (Mercedes 814-D) abgeholt.
Anlässlich des 90-jährigen Gründungsfestes vom 26.8. bis 27.8.1995 wurde das Löschfahrzeug feierlich geweiht. Weitere 10 Jahre später ging die Ära unseres Ford Transit endgültig zu Ende. Durch die Anschaffung unseres Tanklöschfahrzeuges TLF-A 2000 (MAN LE 14.280) wurde dieser in den wohl verdienten Ruhestand entlassen. Im Oktober 2004 übernommen und am 24.7.2005 im Zuge unseres 100-jährigen Gründungsfestes offiziell geweiht und in Dienst gestellt bildet das moderne Tanklöschfahrzeug gemeinsam mit dem LFB-A unseren derzeitigen Fuhrpark.
Foto von Fotostudio Reichelt, Burghausen: v.li.n.re.:
1. Reihe: Albert Loiperdinger, Gerhard Kainzbauer, Martin Schnitzinger, Franz Schnitzinger, Franz Wolfsöldner, Marketenderin Bernadette Schnitzinger, Fahnenpatin Maria Schnitzinger, Marketenderin Eva Hillerzeder, Kommandant Johann Schnitzinger, Franz Manglberger jun., Daniel Mayr, Bgm. Josef Lasser, Johann Schnitzinger, Josef Hintermayr
2. Reihe: Manuel Aigner, Johann Wimmer, Erwin Demel, Fritz Thalbauer, Bruno Eckinger, Alois Wimmer, Franz Manglberger Bgm.a.D., Gottfried Eckl, Johann Perschl, Johann Schnitzinger jun., Alfred Göpperl, Johann Renzl, Andreas Pfaffinger
3. (Zwischen) Reihe: Christian Gerner, Ferdinand Wimmer jun., Johannes Hoffmann, Ing. Heribert Greul, Tristan Wolfsöldner, Friedrich Veichtlbauer,
4. Reihe: Franz Müller, Horst Renzl, Andreas Kainzbauer, Friedrich Romstötter, Josef Eckl, Stefan Manglberger, Helmut Schnitzinger, Franz Loiperdinger, Anton Zirnitzer, Carina Schnitzinger, Franz Renzl, Johann Schwab, Walter Ecker,
5. Reihe: Thomas Manglberger, Günther Höllwart, Karl Brunner jun. Johann Hoffmann, Albert Kirchbauer, Johann Hofmann, Albert Pfaffinger, Franz Romstötter, Siegfried Pfaffinger, Johann Thalbauer, Franz Huber, Karl Brunner sen., Josef Ecker,
6. Reihe: Manfred Leitner, Johann Romstötter, Friedrich Lindner, Walter Pfaffinger, Albert Lindner, Johann Hochradl, Josef Höllwart, Michael Göpperl, Ludwig Gradl, Oskar Wolfersberger, Manfred Gloning, Martin Eckl.
Ing. Martin Schnitzinger · Franking 78 · 5131 Franking · Austria